Sprit Inn

„Alle sind so nett hier“

In 1040 Wien, Naschmarktnähe, gibt es im Wohngebiet eine Multifunktionstankstelle. Der Kunde, der mich auf das „Sprit Inn“ hingewiesen hat, wurde von einer Bewohnerin des visavis-Hauses auf die Tankstelle aufmerksam gemacht. „Die sind alle so nett hier.“

von: Dr. Peter Tajmar

Da hilft nur eines: ein Lokalaugenschein. Erster Schritt: Tanken. Die Tochter zahlt – und bringt ein Geburtstaggeschenk mit: eine §57a-Überprüfung, vom Pächter der Tankstelle höchstpersönlich. Zweiter Schritt: Pickerl. Und weil ich schon dort bin, vereinbare ich gleich, auch meine Reifen hier wechseln zu lassen – die Sommerreifen kommen auf das Depot.

Dritter Schritt: Jetzt will ich es aber genauer wissen, was es denn mit diesem Multiangebot auf sich hat. „Vor eineinhalb Jahren hat das Abenteuer hier begonnen“, erzählt Pächter und Geschäftsführer Öshan Güner. Über Freunde hatte er erfahren, dass AWI Diskont diese Tankstelle im Zuge eines Insolvenzverfahrens aufgeben musste. 

Der jetzige Pächter kannte Konkursverfahren aus seinem früheren Job. Die Mechanikerwerkstatt im 16. Wiener Bezirk, wo er viele Jahre gearbeitet hat, musste schließen, er übernahm für einige Monate als Geschäftsführer die Werkstatt. Und dann diese Möglichkeit: „Über Freunde und Bekannte habe ich von der Tankstelle erfahren. Da ich meine Selbstständigkeit ausweiten wollte, kam das für mich gerade zum richtigen Zeitpunkt.“

Aber: Ist die Übernahme einer insolventen Tankstelle nicht ein großes Risiko? „Ich sehe das anders. Wenn der Platz und die Möglichkeiten stimmen, um hier mehr als nur Sprit anzubieten, dann kann es ja nur bergauf gehen. Man beginnt quasi bei Stunde Null – und wenn’s läuft, dann weiß man auch, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben.“

Nicht nur Öshan Güner glaubte an den Erfolg, auch die gesamte Familie. Denn auf der Tankstelle/Garage/Werkstatt arbeiten nur Familienmitglieder – Sohn Hasan, Kfz-Lehrling, die verheiratete Tochter Yasemin Aslan, Schwiegersohn Mehmet Aslan und Neffe Ayhan Güner.

Die Zauberworte für Kundenbindung und Service lauten: extreme Kundennähe, Angebote rund ums Auto, und das alles zu „fairen Preisen“. Der Name der Tankstelle, „Sprit Inn“, sagt beileibe nicht alles, wenn es um Dienstleistungen geht. „Viele Kunden wundern sich, dass wir eine Bedienungstankstelle sind. Vielen fällt beim Tanken auf, dass wir auch viele andere Services rund ums Auto anbieten – durch Banner und Werbung, beim Bezahlen gibts außerdem einen Flyer. Und weil bei uns alles offen ist – also auch die Werkstatt oder der Waschplatz –, sieht er weitere Möglichkeiten, von günstigen Parkplätzen ganz abgesehen.“

Güner verlässt sich aber nicht nur auf die Kundensicht. Schon bei der Kundenfahrt zu den Zapfsäulen registriert er die Kennzeichenbeleuchtung, sind die Scheinwerfer on sieht er auch etwaige Mängel, während des Tankens geht er ums Auto und nimmt den Reifendruck in Augenschein, ein Blick auf die Plakette zeigt ihm, ob nicht schon bald eine Überprüfung nötig ist – oder sogar schon überfällig wäre. „So komme ich sehr leicht mit dem Tankkunden ins Gespräch, kann einen Termin vereinbaren und vielleicht auch weitere Dienstleistungen anbieten.“

Bedienen bringt Kunden, lautet sein Motto. Und damit auch Folgegeschäfte. Als Diskont­tankstelle ist es ohnehin schwer. Die Konkurrenz sei hart, an manchen Tagen bleiben nur 2 Cent bei einem Liter Treibstoff „in der Kassa“. 

Während unseren Gesprächs herrscht reges Kundentreiben – ein Radfahrer kontrolliert den Reifendruck seines Sportgeräts – Hilfestellung leistet die Tochter, ein anderer macht vom günstigen Reifenwechsel-Angebot Gebrauch – an der Arbeit sind der Meister, der Neffe und der Sohn. „Wir arbeiten hier sehr eng zusammen, jeder kann sich auf den anderen verlassen, wir sind ein starkes Team“, lobt der Chef seine Mitarbeiter.

Ich vertiefe mich inzwischen in den mir angebotenen Kaffee samt Schnitte. Lebensmittel­angebote gibt es nicht, auch ein Einkauf von Auto-Accessoires ist hier nicht möglich. Dafür aber jede Menge an Dienstleistung. Jetzt geht’s ans Fotografieren. „Bitte recht freundlich.“ – Wäre gar nicht nötig gewesen, denn die gesamte Mannschaft strahlt Fröhlichkeit aus.

Bis bald also – und wenn nicht Tanken, dann zumindest auf eine Auto-Handwäsche, innen und außen. 


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